Wut

 

Wütend auf die stille Leere,

die in meinem Kopf entsteht.

 

Wütend auf die wirren Träume,

die am Tag kein Mensch versteht.

 

Wütend auf die groben Schläge,

die ich ausgehalten hab.

 

Wütend auf Entschuldigungen,

auf die ich wohl noch ewig wart`.

 

Wütend auf die leise Sehnsucht,

weil sie lang schon nicht mehr stimmt.

 

Wütend auf bestimmte Wege,

die für mich ein anderer nimmt.

 

Wütend auf den sturen Blick,

der die ganze Zeit zerbricht.

 

Wütend auf die klare Frage,

bin ich einsam oder nicht.

 

Wütend wenn ich machtlos bin

und das Atmen nicht mehr geht.

 

Wütend auf das eigene Lachen,

weil es sich im Wind verweht.

 

Wütend auf die kalte Stärke,

ohne Scherben, ohne Glas.

 

Wütend immer auf mich selber,

wenn ich nicht am Leben war.

 

Wütend weil die Zeit zerrinnt,

und so nie was neu beginnt.

 

Alle Wut verschwimmt im Meer,

wenn ich wieder weinen kann,

öffne ich bewußt die Augen,

fang` mit mir selbst zu leben an.

 

Katharina Zimmer